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Farbgenetik

Farbgenetik


     

Allgemeines zur Vererbung

Der berühmte österreichische Biologe Gregor Mendel entdeckte durch Experimente 1865 die Gesetzmäßigkeiten der Vererbung. Dabei kreuzte er verschiedene Erbsen, und erhielt neue Arten.

Dannach stellte er die mendelschen Regeln auf:

 

1. Uniformitätsgesetz

Die Nachkommen einer gekreuzten Elterngeneration (Parentalgeneration P) ergeben in der ersten Tochtergeneration (Filialgeneration F1) 100%ig die elterlichen Merkmale.

 

Beispiel: Blumen (R = rot, dominant; w = weiß, rezessiv)

rote Blume x weiße Blume

RR x ww

 

F1- Generation
  R R
w Rw Rw
w Rw Rw

 

Alle F1-Blumen sind rot (Rw)

 

2. Spaltungsgesetz

Die F2-Generation trägt zu 25 Prozent die väterlichen sowie die mütterlichen Gene der Elterngeneration, und zu 50 Prozent die Gene ihrer Eltern (F1-Generation).

 

Beispiel:

rote Blume (F1) x rote Blume (F1)

Rw x Rw

 

F2-Generation
  R w
R RR Rw
w Rw ww

     

  Drei Blumen sind rot und eine Blume ist weiß.

(Verhältnis 3:1)

   

3. Neukombination

Unterscheiden sich die Eltern in zwei oder mehr Merkmalen, können neue Arten entstehen. Dabei vererben sich die Gene unabhängig voneinander.

(S = schwarz; s = weiß; L = lange Haare; l = kurze Haare) 

   

weißer Hase mit langem Haar

x

schwarzer Hase mit kurzem Haar

  

ss LL x SS ll

  

 

F1-Generation (Uniformitätsgesetz)
  s s L L
S Ss Ss - -
S Ss Ss - -
l - - Ll Ll
l - - Ll Ll

   

Alle Hasen sind Schwarz mit langem Haar (Ss Ll).

    

Ss Ll x Ss Ll

    

F2-Generation
  S s L l
S SS Ss - -
s Ss ss - -
L - - LL Ll
l - - Ll ll

  

  SS Ss Ss ss
LL SS LL Ss LL Ss LL ss LL
Ll SS Ll Ss Ll Ss Ll ss Ll
Ll SS Ll Ss Ll Ss Ll ss Ll
ll SS ll Ss ll Ss ll ss ll

 

9 Hasen mit schwarzem und langem Fell;

3 Hasen mit scharzem und kurzem Fell;

3 Hasen mit weißem und langem Fell;

1 Hase mit weißem und kurzem Fell

(Verhältnis 9:3:3:1)

 

Es gibt auch nicht dominant-rezessive Erbgänge. Dabei können neue Farben, Haarlängen, usw. entstehen.

 

Beispiel:

rote Blume x weiße Blume

rr x ww

        

F1-Generation
  r r
w rw rw
w rw rw

 

Alle Blumen sind rosa.

   

rosa Blume x rosa Blume

rw x rw

 

F2-Generation
  r w
r rr rw
w rw ww

  

1 Blume ist rot; 2 sind rosa; 1 ist weiß.

(Verhältnis 1:2:1)

 

 

Farbgene unserer Rennmaus

 

 

Jede Rennmaus hat genau 7 Farbgene in dieser Reihenfolge: A-, C-, D-, E-, G-, P- und Sp-Gen. Jedes Gen weist eine andere Funktion bei der Fellfarbe auf. Je nach dem ob es dominant (BB, Bb, B-) oder rezessiv (bb) ist, ändert sich die Farbe:

 

A-Gen (heller Bauch oder einfarbig)

A- = heller Bauch, dunkler Rücken

aa = einfarbig (Farbe ist insgesamt dunkler)

 

C-Gen (Farbverteilung)

C- = gleichmäßige Farbverteilung

Cc[chm] = Aufhellung (weniger an NOSF*)

Cc[ch] = stärkere Aufhellung (weniger an NOSF*)

c[chm]c[chm] = Colourpoint (Aufhellung am Körper, Verdunklung an NOSF*)

c[chm]c[ch] = Colourpoint-Hell (stärkere Aufhellung am Körper, Verdunklung an NOSF*)

c[ch]c[ch] = sehr starke Aufhellung, Weiß

cc = nicht bekannt

(* NOSF = Nase, Ohren, Schwanz und Füße)

 

D-Gen (volle oder ausgebleichte Grundfarbe)

D- = volle Grundfarbe

dd = ausgebleichte Grundfarbe

 

E-Gen (Verhältnis Schwarz – Gelb)

E- = normales Verhältnis

ee = Fuchs-Gen (mehr Gelb)

ee[f] = Fuchsschimmel-Gen

e[f]e[f] = Schimmel-Gen

 

G-Gen (Vorhandensein von Gelb)

G- = Gelb

gg = kein Gelb

 

P-Gen (Vorhandensein von Schwarz)

P- = Schwarz (schwarze Augen und Krallen, dunkles Fell)

pp = kein Schwarz (rote Augen, helle Krallen, helles Fell)

 

Sp-Gen (Schecke)

Spsp = gescheckt

spsp = ungescheckt

 

Farben gezielt züchten

Um bei der Zucht neue Farben zu erhalten, ist es ratsam Rennmäuse mit bb mit Tieren die Bb tragen zu paaren um auch bei den Jungtieren wieder bb erhalten zu können. Nimmt man nämlich bbxBB, erhalten alle Kinder nur Bb, und somit nur eine Farbe.

 

Ein Beispiel:

Vater: AA CC DD E- GG PP (Agouti)

Mutter: AA CC DD ee GG PP (Algierfuchs)

     

Ist der Vater EE, können nur Agoutis (mit Ee) fallen.

Ist der Vater Ee, können Agoutis (mit Ee) und Algierfüchse fallen.

 

Will man also die Farben beider Eltern im Wurf haben muss nach diesem Schema vorgegangen werden!

 

Will man im Wurf auch neue Farben haben müssen sich mindestens zwei Gene der eltern unterscheiden!

  

Ein Beispiel:

Vater: aa CC DD Ee GG PP (Schwarz)

Mutter: Aa CC DD ee GG PP (Algierfuchs)

 

Fallen können nun:

Aa CC DD Ee GG PP (Agouti)

Aa CC DD ee GG PP (Algierfuchs)

aa CC DD Ee GG PP (Schwarz)

aa CC DD ee GG PP (Kohlfuchs)

 

Es können auch neue Farben auftreten, wenn beide Eltern beim selben Gen Bb haben. Allerdings ist dann die Wahrscheinlichkeit geringer, dass bb auftritt, als wenn man Bb mit bb mischt. (Siehe "Allgemeines zur Vererbung")

 

Ein Beispiel:

Vater: AA CC DD Ee gg PP (Silberagouti)

Mutter: AA CC DD Ee gg PP (Silberagouti)

 

Fallen können (Prozente sind relativ!):

AA CC DD E- gg PP (Silberagouti) (75%)

AA CC DD ee gg PP (Polarfuchs) (25%)

 

Noch was Wichtiges zur Scheckung:

Will man im Wurf auch gescheckte Tiere (Spsp) haben, sollte logischerweise eine Maus gescheckt sein.

Man solte aber nicht zwei gescheckte Mäuse verpaaren, da dann SpSp auftreten kann. SpSp-Tiere sind nicht lebensfähig! Verpaarungen von zwei Spsp-Tieren wird als Qualzucht bezeichnet und sollte unterlassen werden!


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